Markenlexikon

Fyffes

Ursprungsland: Irland

Der Londoner Lebensmittelgroßhändler Edward Wathen Fyffe (1853 – 1935) importierte 1888 die ersten Bananen von den Kanarischen Inseln nach Großbritannien. Um die Jahrhundertwende erwarb Fyffe auf den Kanaren Land und legte dort eigene Bananenplantagen an. 1913 wurde Fyffes von der United Fruit Company (später Chiquita) übernommen. 1929 klebte Fyffes als erster Bananen-Importeur überhaupt blaue Marken-Aufkleber auf seine Bananen.

1986 verkaufte die United Brands Company, die frühere United Fruit Company, Fyffes an die 1968 von Neil McCann gegründete Firma Fruit Importers of Ireland, die bis dahin israelische und südafrikanische Früchte (Cape, Jaffa, Outspan) nach Irland importiert hatte. McCanns Ur-Großvater Charles war 1902 der erste irische Importeur von Fyffes-Bananen gewesen. 1987 ging Fyffes an die Londoner Börse.

Anfang der 1990er Jahre versuchte Fyffes in Mittelamerika in den Bananenanbau einzusteigen (Honduras, Guatemala), was jedoch scheiterte. Lediglich in Belize besitzt Fyffes eigene Bananen-Plantagen, außerdem die exklusiven Exportrechte für alle dort angebauten Bananen. Ansonsten kauft Fyffes Bananen in Costa Rica, Ecuador, Grenada, Honduras, Jamaika, Kolumbien, Spanien (Kanarische Inseln), Panama und Surinam. Seit 2003 vermarktet Fyffes unter eigenem Label auch Ananas.

2005 ging Fyffes mit der kolumbianischen Bananen-Genossenschaft Unibán (Unión de Bananeros de Urabá) eine strategische Partnerschaft ein; Fyffes besitzt nun einen 50-Prozent-Anteil an der US-amerikanischen Unibán-Tochter Turbana. 2006 wurde das Geschäft mit Frischobst und Frischgemüse unter dem Namen Total Produce abgespalten. Fyffes behielt nur die Sparte Tropenfrüchte (Ananas, Bananen, Melonen). Total Produce schloss sich 2021 mit Dole zusammen. Eine geplanter Fusion von Fyffes mit Chiquita schlug 2014 fehl. 2017 wurde Fyffes von dem japanischen Handelskonzern Sumitomo übernommen.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain

Fyffes
Fyffes