Markenlexikon

Fostex

Ursprungsland: Japan

Shigehiro Nishimura und Hiroaki Shinohara gründeten 1949 in Tokyo das Shinano Onkyo Institute, das zunächst Lautsprecher entwickelte und herstellte. 1953 wurde das Institut in ein privatrechtliches Unternehmen mit dem Namen Shinano Onkyo Co. Ltd. umgewandelt. 1953 führte Shinano Onkyo den Handelsnamen Foster ein, der 1959 zum neuen Firmennamen Foster Electric Co. Ltd. (Foster Denki K.K.) führte. 1962 ging Foster Electric an die Börse von Toyko. Zur gleichen Zeit kam mit Mikrofonen ein zweites Geschäftsfeld hinzu. Das Unternehmen gehörte bald zu den weltgrößten OEM-Herstellern von Lautsprechern und Mikrofonen.

1973 etablierte Foster Electric mit Fostex einen weiteren Markennamen, der anfangs zur Vermarktung von hochwertigen Lautsprecherkomponenten an Einzelhändler und Endkunden verwendet wurde. Der Eigenbau von Lautsprecherboxen lag damals in Japan groß im Trend. In den 1970er Jahren entstanden auch die ersten Niederlassungen in den USA (1972) und in Europa (1973 in Deutschland). 1978 stieg Fostex in das Geschäft mit professionellen Lautsprechern ein (u.a. für Bühnen, Tonstudios, TV-Produktionen). Der Fostex 6301B, der 1982 auf den Markt kam, entwickelte sich zu einem der langlebigsten und erfolgreichsten Monitorlautsprecher.

Während einer Krise des HiFi-Marktes Ende der 1970er Jahre suchte Fostex nach neuen Geschäftfeldern. Nachdem ein Gruppe von Entwicklern der japanischen Firma TEAC/TASCAM zu Fostex gewechselt war, begann Fostex 1981 mit der Entwicklung von Bandmaschinen (zunächst noch Spulengeräte) für das Home-Recording (A-2, A-4, A-8). Bald darauf folgten die ersten Bandmaschinen auf Kassettenbasis (1983 X-15). Während die Spulengeräte in den 1980er Jahren nach und nach aus dem Heimelektronikmarkt verschwanden, ließen sie sich im semiprofessionellen Bereich weiterhin gut verkaufen. Der B-16 Multitrack Tape Recorder, ein 16-Spur-Spulengerät, wurde ab 1984 zum erfolgreichsten Fostex-Produkt der 1980er Jahre. Ampex, ein US-Hersteller von Videorekordern und Magnetbändern, kam damals nicht mehr mit der Produktion von Bandmaterial hinterher. Das lag vor allem auch am recht günstigen Einstiegspreis von rund 5.900 US-Dollar. Mit dem 8-Spur-Digital-Rekorder DMT-8 stieg Fostex 1995 als erster Hersteller der Branche in die Digitaltechnik ein. Nun wurden die Tonsignale nicht mehr auf Band aufgenommen, sondern auf eine Festplatte oder einen Wechseldatenträger.

Fostex produziert heute u.a. Lautsprecher für den professionellen Bereich und den Heimbereich, Lautsprecherkomponeneten, Mikrofone und Kopfhörer. Die Entwicklung und Fertigung von Mehrspurrekordern wurde inzwischen eingestellt.

Text: Toralf Czartowski

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