Markenlexikon

Florena

Ursprungsland: Deutschland

Die 1852 von Adolf Heinrich August Bergmann (1799 – 1858) in Waldheim/Sachsen gegründete Waldheimer Parfümerie- und Toilettenseifenfabrik ist der älteste noch existierende deutsche Kosmetikhersteller. Die Firma produzierte unter verschiedenen Markennamen (Ahab, Bergmanns Zahnseife, Brunodont, Odontine, Rosodont) u.a. Zahncreme, Puder, Flechten- und Feinseife sowie flüssige Haarseife. Der Markenname Florena entstand 1920 aus Bergmanns Vorliebe für florale Düfte (u.a. Blühender Flieder, Maienzauber). Das erste Florena-Produkt war ein Puder.

1945 wurde das Unternehmen, das in der sowjetischen Bestzungszone lag, beschlagnahmt und Anfang 1946 in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt (Rosodont-Werke). Bekannt wurde die Firma ab 1955 vor allem mit der Florena-Creme, deren blau-weiße Blechdosen (ab 1960) sich nicht sonderlich von den westdeutschen Nivea-Dosen unterschieden. Daher wurde Florena gerne als »Nivea des Ostens« bezeichnet, eine Formulierung, die die späteren Inhaber gar nicht mehr gerne hörten. Ab 1965 gab es die Florena-Creme auch in anderen Osblockländern zu kaufen. Daneben produzierte das Werk in Waldheim auch andere Kosmetikartikel (u.a. Seifen). 1981 kam es zur Eingliederung des Waldheimer Werkes in das Kosmetik-Kombinat Berlin.

1992 wurde die zwei Jahre zuvor gegründete Firma Florena Cosmetic an das Management verkauft. 2001 beteiligte sich der Nivea-Hersteller Beiersdorf mit 25 Prozent an Florena und ein Jahr später erwarb Beiersdorf auch die restlichen Anteile. 2012 wurde Florena Cosmetic in Beiersdorf Manufacturing Waldheim umbenannt. Zwischen 2020 und 2023 errichtete Beiersdorf in Leipzig-Seehausen ein neues Produktionswerk. Unter der Marke Florena werden verschiedene Cremes für die Gesichts- und Handpflege vermarktet.

Text: Toralf Czartowski