Markenlexikon

Fendi

Ursprungsland: Italien

Adele Casagrande (1897 – 1978) eröffnete 1918 im Zentrum von Rom ein kleines Lederwaren- und Pelzgeschäft, wo sie selbst hergestellte Handschuhe, Taschen und Pelze verkaufte. 1925 heiratete sie Edoardo Fendi (1904 – 1960), sodass der Laden nun diesen Namen bekam. 1932 eröffnete Fendi einen zweiten Laden in Rom und bald wurde der Name Fendi dank der guten Qualität der handgefertigten Lederwaren (u. a. Handtaschen, Brieftaschen, Reisegepäck) und Pelze über die Grenzen der italienischen Hauptstadt hinaus bekannt. 1964 ging das Unternehmen in den Besitz der fünf Fendi-Töchter Alda (* 1940), Anna (* 1931), Franca (1935 – 2022), Carla (1937 – 2017) und Paola (* 1931) über.

1965 begann eine langjährige Zusammenarbeit mit dem deutschen Modedesigner (1933 – 2019). Lagerfeld entwarf auch das bekannte FF-Firmenlogo. Ende der 1960er Jahre startete Fendi seine Expansion auf den japanischen und nordamerikanischen Markt. 1969 gab es die erste Haute-Couture-Kollektion für Pelzmode, kurz darauf folgte eine preiswertere Ready-to-wear-Pelzkollektion.

1977 entwarf Lagerfeld eine Damen-Modekollektion für Fendi, die jugendliche Zweitkollektion Fendissime (1987 – 2001) stammte von Silvia Venturini Fendi, der Tochter von Anna Fendi. Sie war außerdem Mitdesignerin der Damenlinie sowie Chefdesignerin der Lederwaren, der Accessoires und der 1990 lancierten Herrenmode-Kollektion. Sehr erfolgreich wurden die Handtaschenmodelle Spy Bag (2005), B Fendi Bag (2006) und Peekaboo (2009). Ab den 1980er Jahren vermarktete Fendi auch Brillen, Feuerzeuge, Heimartikel, Möbel, Parfums, Schreibgeräte und Uhren, die jedoch von Fremdfirmen stammten.

1999 verkauften die Fendi-Schwestern 51 Prozent des Unternehmens an den französischen Luxusgüterkonzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) sowie an das italienische Modeunternehmen Prada. 2002 erwarb LVMH zunächst die Prada-Anteile und bis 2007 auch die restlichen Anteile der Fendi-Familie.

Das bekannte FF-Markenzeichen prangt heute auf vielen Produkten, u. a. auf Bekleidung, Brieftaschen, Brillen, Geldbörsen, Gürtel, Handtaschen, Krawatten, Parfums, Reisegepäck, Schals, Schreibgeräten, Schuhen und Uhren. Fendi betreibt weltweit zahlreiche Boutiquen, u. a. in Beverly Hills, Dubai, Genf, Hongkong, Honolulu, London, Moskau, New York, Paris, Rom, Shanghai, Tokyo und Wien.

Text: Toralf Czartowski