Markenlexikon

Evian

Ursprungsland: Frankreich

Die Quelle Cachat Spring in Évian-les-Bains am Genfer See gibt es wohl schon tausende Jahre. Die scheinbar unerschöpfliche Quelle wird durch Niederschläge gespeist, die fünfzehn Jahre brauchen, bevor sie durch verschiedene Sand- und Tonschichten gesickert sind. Aber erst nachdem Marquis Jean Charles de Laizer, ein Adeliger aus der Auvergne, 1789 Quellwasser in Évian-les-Bains getrunken hatte und hinterher behauptete, dadurch wären seine Nieren- und Leberprobleme geheilt worden, begann man daraus ein Geschäft zu machen.

Zunächst verschrieben Ärzte das stille Mineralwasser. Dann begann Gabriel Cachat, auf dessen Grundstück die Sainte Catherine-Quelle lag, aus dem der Adelige getrunken hatte, 1826 mit dem Verkauf des Wassers. 1829 gründete er eine Mineralwassergesellschaft, die 1859 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde (Société anonyme des eaux minérales de Cachat). 1901 füllte man das Wasser erstmals in Flaschen ab. Hersteller der Flaschen war ab 1908 die Glasfabrik Souchon-Neuvesel, aus der später der BSN-Konzern (Boussois-Souchon-Neuvesel) hervorging.

In den 1960er Jahren gelangte BSN zu der Erkenntnis, dass Glasflaschen aufgrund der zunehmend verwendeten Plastik- und Metallverpackungen in der Nahrungsmittelindustrie keine große Zukunft mehr hätten (auch Evian wurde ab 1969 in PVC-Flaschen abgefüllt), was dazu führte, dass sich BSN nicht mehr so sehr auf die Verpackung, sondern mehr auf den Inhalt konzentrierte. 1969 übernahm BSN zunächst die führende französische Brauerei Kronenbourg und dann Evian, 1970 die Brauerei Kanterbräu und 1973 schließlich den Joghurthersteller Gervais-Danone (BSN-Gervais-Danone). Seit 1994 heißt der Konzern Danone Group. Danone gehört seit 1993 auch die Mineralwasser-Marke Volvic.

Text: Toralf Czartowski