Markenlexikon

Electrolux

Ursprungsland: Schweden

Der heute weltgrößte Hausgerätehersteller verdankt seine Existenz Petroleumlampen, die die 1901 von Sven Carlsson in Stockholm gegründete Firma Aktiebolaget Lux schon wenige Jahre nach ihrer Gründung nahezu in die ganze Welt exportierte. 1912 brachte Lux den ersten Handstaubsauger auf den schwedischen Markt, nachdem diese Geräte einige Jahre zuvor von Hoover in den USA entwickelt worden waren. 1915 gründete der schwedische Unternehmer Axel Lennart Wenner-Gren (1881 – 1961) die Vertriebsfirma Svenska Elektron Aktiebolaget, die die Lux-Staubsauger verkaufte. 1919 kam es zum Zusammenschluss mit der 1910 von Sven Carlstedt in Stockholm gegründeten Elektromekaniska Aktiebolaget, die ebenfalls Staubsauger herstellte. Zunächst schrieb sich das Unternehmen Aktiebolaget Elektrolux, erst 1957 wurde die neue Schreibweise AB Electrolux eingeführt.

Ebenso wie zuvor schon Lux, breitete sich auch das neue Unternehmen sehr schnell über die halbe Welt aus. Bereits in den 1920er Jahren eröffnete Electrolux Niederlassungen und Produktionsstätten in Großbritannien und Frankreich, in den 1930er Jahren expandierte man in die USA und nach Australien. Nach der Übernahme der schwedischen Firma Arctic nahm Electrolux 1923 die Produktion von Kühlgeräten auf, 1944 kamen Industriewaschmaschinen hinzu, 1951 Haushaltswaschmaschinen, 1956 Kühltruhen und 1959 Geschirrspüler.

Ab den frühen 1930er Jahren war Wenner-Gren Haupteigentümer von Electrolux. 1939 zog er sich jedoch vom aktiven Geschäftsleben zurück. 1956 verkaufte er seine Anteile an die Wallenberg-Familie. In seinen letzten Lebensjahren finanzierte Wenner-Gren die Entwicklung des US-Computers ALWAC (Axel L. Wenner-Gren Automatic Computer) sowie das deutsche Einschienenbahnkonzept ALWEG (Axel Lennart WEnner-Gren).

Ab den 1970er Jahren wuchs Electrolux vor allem durch internationale Firmenkäufe zu einem weltweit führenden Hersteller von elektrischen Haushaltsgeräten heran. In den USA kaufte der Konzern Eureka (1974), Tappan (1979) und White Consolidated Industries mit den Marken Frigidaire, Gibson, Kelvinator, Philco, White und White-Westinghouse (1986) in Schweden Husqvarna (wurde 2006 verselbstständigt), in Deutschland Progress (1981), Zanker (1985), Buderus Küchentechnik mit der Marke Juno (1989) und AEG Hausgeräte (1994), in Großbritannien die Hausgerätesparte von Thorn-EMI mit den Marken Parkinson-Cowan, Stott-Benham und Tricity (1987), in Frankreich Tornado (1976), in Italien Zanussi (1984), in Spanien Corbéro und Domar (1987), in Ungarn Lehel (1991) und in Brasilien Oberdorfer (1988) und Refripar (1996).

Text: Toralf Czartowski