Markenlexikon
Die 1960 von Monte Goldman in Boston gegründete Firma Eastern Canvas Products Inc. stellte zunächst Rucksäcke, Pistolengürtel, Waffenhalfter und Munitionstaschen für die U.S. Army her. Dabei blieb es auch die nächsten 25 Jahre.
Anfang der 1970er Jahre trat Mark Goldman, der Sohn des Gründers, in das Familienunternehmen ein. Eigentlich hatte er Rockmusiker werden wollen und bereits ein dementsprechendes Studium begonnen. Sein Vater muss ihn dann aber doch davon überzeugt haben, dass Musik eine ziemlich brotlose Kunst sein kann. In einem Punkt setzte der Sohn seinen Kopf jedoch durch: 1974 entwarf er einen Rucksack, der nicht für Soldaten gedacht war, sondern für Schüler und Studenten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Bereits im ersten Jahr konnten rund 1000 dieser »535 Day Packer« genannten Rucksäcke in College Bookstores verkauft werden. Im Jahr darauf waren es bereits 10.000 Stück. 1977 bekamen sie erstmals den Namen Eastpak. Das Unternehmen gibt auf seine Produkte eine lebenslange Garantie, außer in Deutschland, wo die Garantiezeit gesetzlich auf maximal 30 Jahre beschränkt ist. Eastpak verkauft seine Rucksäcke und Taschen heute weltweit; in Deutschland gibt es die Marke seit 1987.
1994 verkaufte Mark Goldman seine Firma an The Coleman Company aus Wichtita/Kansas, einen Hersteller von Camping-Equipment (Zelte, Schlafsäcke, Luftmatrazen, Campingstühle, Kocher, Grills, Kühlgeräte, Lampen), der 1998 von der Sunbeam Corporation (elektrische Haushaltsgeräte) übernommen wurde. Seit 2000 gehört Eastpak zum US-Bekleidungskonzern VF Corporation (Gitano, H.I.S. Lee, Napapirji, Nautica, Wrangler).
Text: Toralf Czartowski