Markenlexikon

Douwe Egberts

Ursprungsland: Niederlande

Egbert Douwes (1723 – 1802) und seine Frau Akke Thysses eröffneten 1753 in Joure (Friesland) einen kleinen Laden, in dem sie u.a. Kaffee, Tee und Tabak verkauften. Der Sohn des Gründers, Douwe Egberts (1755 – 1806), gab der Firma dann ihren heutigen Namen. Bis 1930 war die Firma, die den offiziellen Namen Douwe Egberts Koninklijke Tabaksfabriek-Koffiebranderijen-Theehandel N.V. (Naamloze Vennootschap) führte, ausschließlich in den Niederlanden tätig, was dazu führte, dass DE den Markt dort lange Zeit fast vollständig beherrschte. Und in kaum einem anderen Land wurde und wird soviel Kaffee getrunken wie in Holland (jährlich 149 Liter pro Kopf). Erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden Niederlassungen in Frankreich, Spanien, Dänemark und Belgien.

1937 führte DE die Teemarke Pickwick ein; den Namen, der die typisch englische Teetrinker-Atmosphäre symbolisieren sollte, entlieh man sich bei dem Schriftsteller Charles Dickens (»The Pickwick Papers«).

Ab 1963 übernahm DE den Benelux- und Frankreich-Vertrieb der weltweit ersten Filterkaffeemaschine Wigomat, die der deutsche Erfinder Gottlob Widmann Anfang der 1950er Jahre entwickelt hatte. 1978 wurde die Firma von dem US-Nahrungsmittelkonzern Consolidated Foods Corporation gekauft, der sich 1985 in Sara Lee Corporation umbenannte.

Zu einem durschlagenden Erfolg entwickelte sich das 2001 gemeinsam mit Philips auf den Markt gebrachte erste Kaffeepadsystem Senseo. 1989 verkaufte Douwe Egberts seine Tabaksparte, zu der seit 1989 auch der holländische Konkurrent Van Nelle (Drum, Van Nelle, Brandaris, Winner) gehörte, an den britischen Tabakkonzern Imperial Tobacco (John Player Special).

2012 teilte sich die Sara Lee Corporation in die beiden Unternehmen Hillshire Brands Company (nordamerikanisches Lebensmittelgeschäft; u.a. Ball Park, Gallo Salame, Hillshire Farm, Jimmy Dean, Sara Lee, State Fair) und D.E Master Blenders 1753 B.V. Amsterdam (Aktivitäten außerhalb Nordamerikas; u.a. Douwe Egberts, Natreen, Pickwick, Senseo) auf. D.E Master Blenders 1753 wurde 2013 von der Finanzholding Joh. A. Benckiser SE Wien (JAB) übernommen, die der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gehört (JAB hält u.a. Beteiligungen an Caribou Coffee, Coty, Peet's Coffee and Tea, Reckitt-Benckiser und der Labelux Group: Bally, Derek Lam, Jimmy Choo, Solange Azagury-Partridge, Zagliani).

2014 schlossen D.E Master Blenders 1753 (Douwe Egberts, Pickwick, Senseo) und Mondelēz International (Café HAG, Carte Noire, Gevalia, Jacobs, Kenco, Maxwell House, Millicanao, Onko, Sanka, Tassimo, Yuban) ihre Kaffeesparten in dem Jointventure Jacobs Douwe Egberts (JDE) mit Haupsitz in Amsterdam zusammen.

Die Finanzholding Joh. A. Benckiser SE Wien (JAB), Eigentümer von D.E Master Blenders 1753, war anfangs über die Acorn Holdings B.V. zu 51 Prozent an JDE beteiligt, Mondelēz International mit 49 Prozent. Inzwischen gehört den JAB-Töchtern Delta Charger HoldCo B.V. (56.11 Prozent) und JDE Holding Minority B.V. (17.00 Prozent) die Mehrheit. Die Mondelēz Coffee HoldCo B.V. ist mit 26.36 Prozent an JDE beteiligt (Stand 2020). Das Unternehmen produziert in weltweit 22 Fabriken verschiedene Kaffee- und Teemarken (u.a. Café HAG, Douwe Egberts, Gevalia, Jacobs, Kenco, Maxwell House, Pickwick, Tiora), den Süßstoff Natreen sowie die Systeme Senseo (Kaffeepadsystem; Maschinen von Philips) und Tassimo (Heißgetränkesystem; Maschinen von Bosch).

Text: Toralf Czartowski

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