Markenlexikon

Dimple

Ursprungsland: Großbritannien

Die Geburtsstunde des schottischen Whiskys schlug 1294. Der Mönch John Cor aus der Lindores Abbey soll in der damaligen schottischen Hauptstadt Dunfermline als Erster ein whiskyähnliches Getränk aus Gerstenmalz gebrannt haben, das zunächst als Heilmittel Verwendung fand. Vermutlich wurde der Whisky jedoch durch das keltische Volk der Scoten, die ab dem 4. Jahrhundert von Irland nach Kaledonien (Nordbritannien) auswanderten und sich dort mit den keltischen Pikten vermischten, nach Schottland gebracht. Sie gaben dem Land auch den Namen Schottland (Scotland). Die Bezeichnung Whisky entstand aus dem gälischen »uisge-beatha«, was auf Latein »aqua vitae« und auf Deutsch »Lebenswasser« bedeutet. Die Briten konnten jedoch kein Gälisch und so vereinfachten sie das schwierige Wort im Laufe der Zeit zu Usky und daraus entstand dann letztlich Whisky.

1627 gründete Robert Haig in Markinch die älteste noch existierende Whiskybrennerei der Welt, die heute unter dem Namen des späteren Besitzers John Haig firmiert. Der Stammvater der Haigs, der normannische Ritter Petrus de Hage, war bereits im 12. Jahrhundert im Gefolge des Normannenherzogs und Königs William The Conqueror (Wilhelm der Eroberer) nach Britannien gekommen.

Dimple
Dimple

Den Haigs ist es auch zu verdanken, dass Whisky überhaupt über die Grenzen Schottlands hinaus bekannt wurde. 1826 fanden sie eine Möglichkeit, Alkohol aus ungemälztem Getreide herzustellen, was eine preiswerte, industrielle Produktion von so genanntem Grain-Whisky aus Gerste, Mais oder Weizen ermöglichte. Zuvor gab es nur Malt-Whiskys, die durch ein teures und kompliziertes Verfahren hergestellt wurden und außerhalb Schottlands nicht unbedingt den Geschmack der Konsumenten trafen. Das neue Verfahren führte bald dazu, dass Brennereien verschiedene intensive Malt-Whiskys mit weichen Grain-Whiskys mischten. Das war die Geburtsstunde des Blended Scotch Whisky, der dem schottischen Whisky zum weltweiten Durchbruch verhalf.

Der berühmteste Whisky der Haig-Destille, die sich 1877 mit mehreren anderen Brennereien zur Distillers Company Limited (DCL) zusammengeschlossen hatte, kam zur Jahrhundertwende in der charakteristischen dreieckigen Flasche auf den Markt. Der Name Dimple, der in Anlehnung an die drei Dellen in der Flasche entstand, bedeutet einerseits »Grübchen«, andererseits bezeichnet er die Dellen in Golfbällen, die die Flugeigenschaften verbessern.

1986 wurde die DCL, zu der seit 1925 auch James Buchanan (Black & White), John Dewar und Johnnie Walker gehörten, von der Guinness-Brauerei übernommen, die sich 1997 mit dem Mischkonzern Grand Metropolitan (Baileys, Gilbey's, Smirnoff) zum Diageo-Konzern zusammenschloss. Der Haig-Familie entstammte übrigens auch der frühere NATO-Chef und US-Außenminister Alexander Haig.

Text/Foto: Toralf Czartowski