Markenlexikon

Diadora

Ursprungsland: Italien

Der Schuster Marcello Danielli versorgte während des 2. Weltkriegs die italienische Armee mit Stiefeln. Nach dem Ende des Krieges, als es nichts mehr zu versorgen gab, sattelte er auf zivile Produkte wie Arbeits- und Bergsteigerschuhe um; später kamen auch Ski-, Tennis und Laufschuhe hinzu. 1948 gründete er in seinem Geburtsort Caerano San Marco bei Venedig eine eigene Firma. Ein Bekannter brachte ihn auf den Namen Diadora. So nannten die antiken Griechen die römische Stadt Iadera an der dalmatinischen Küste, dem damaligen Jugoslawien. Ob der Name aus den griechischen Wörtern »dia« (durch) und »doros« (Geschenk) entstand oder nur eine Verballhornung von Iadera war, ist nicht bekannt. Die Stadt liegt heute in Kroatien und heißt Zadar; die Italiener nennen sie Zara.

International bekannt wurde die Firma vor allem mit Tennisschuhen, die Björn Borg, Guillermo Vilas und Martin Mulligan in den 1970er Jahren trugen. 1977 begann Diadora mit der Produktion von Fußballschuhen. In den 1980er Jahren gehörten Stars wie Roberto Bettega, Zico, Ben Johnson, Edwin Moses, Sebastian Coe, Boris Becker, Ayrton Senna, Walter Zegna, Vincenzo Scifo oder Marco Lucchinelli zu den prominenten Diadora-Trägern.

Bis 1998 behielt die Danielli-Familie die Kontrolle über die Firma, dann wurde Diadora von dem italienischen Sportswear-Hersteller Invicta (Bekleidung, Rucksäcke, Taschen) übernommen. Zunächst hieß das neue Unternehmen Diadora-Invicta S.p.A., nach dem Verkauf der früheren Invicta-Aktivitäten im Jahr 2006 firmierte es wieder als Diadora S.p.A. (Giavera del Montello). Seit 2009 gehört Diadora zum italienischen Schuhhersteller Geox S.p.A. Diadora ist neben Fila und Lotto der führende italienische Sportartikelhersteller.

Text: Toralf Czartowski