Markenlexikon
Die 1907 von Yoshiaki Yasunaga, Masahiro Tsurumi, Hiroyasu Oko, Masashi Kuwabara und Zenjiro Takeuchi in Osaka gegründete Firma Osaka Hatsudoki Seizo Kabushiki Kaisha (Osaka Motorenwerke Aktiengesellschaft) produzierte zunächst Industriemotoren und ab 1919 auch dreirädrige Transporter. 1937 kamen die ersten kleinen Personen- und Lieferwagen mit vier Rädern auf den Markt.
1951 wurde das Unternehmen in Daihatsu Kogyo Kabushiki Kaisha (Daihatsu Industrie Aktiengesellschaft) umbenannt, wobei »Dai« für Dai-Osaka (Groß-Osaka) steht und »Hatsudoki« soviel wie »Maschine« oder »Motor« bedeutet.
Kleine Transporter blieben auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Hauptprodukte von Daihatsu, u. a. der dreirädrige Midget (1957 – 1972) und der Pickup-Truck Hijet (ab 1960), den es ab 1972 auch als Kastenwagen und Kleinbus gab. 1964 kam mit dem Comagno Berlina wieder ein vierrädriger Kleinwagen auf den Markt. Zu den weltweit bekanntesten Daihatsu-Modellen gehören die Kleinwagen Charade (1977 – 2013), Mira/Cuore (1980 – 2018) und Sirion (seit 1998), der Geländewagen Rugger (1984 – 2002; auch als Feroza, Fourtrak, Rocky und Taft bekannt) und das Kompakt-SUV Terios (seit 1997).
1967 beteiligte sich Toyota an Daihatsu; seit 1998 besitzt Toyota die Mehrheit der Aktienanteile. Nach Deutschland kamen die ersten Daihatsu-Modelle 1977, zunächst der Geländewagen Taft/Wildcat (1974 – 1984). Von 1986 bis 1992 versuchte Daihatsu in den USA Fuß zu fassen, was allerdings nicht gelang.
Das Unternehmen, das seit 1974 als Daihatsu Motor Company firmiert, zog sich 2012 auch vom europäischen Markt zurück. Hintergrund für diesen Schritt war die Tatsache, dass Daihatsu – anders als viele andere japanische Autohersteller – nicht in Europa produzierte und damit stark vom Yen-Kurs abhängig war. Gerade im margenschwachen Kleinwagenbereich können die Fahrzeuge daher nur teurer als die japanischen Konkurrenzmodelle oder aber mit zu geringen Margen angeboten werden.
Produktionsstandorte gibt es in Indonesien (seit 1979), Japan (Ikeda/Osaka [seit 1939], Kawanishi/Hyogo [seit 1972], Nakatsu/Oita [seit 2004], Oyamazaki/Kyoto [seit 1973], Ryuo/Shiga [seit 1974]), Malaysia (seit 1994), Pakistan (seit 2000), Venezuela (seit 2001), Kolumbien (seit 2005) und China (seit 1984).
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain