Markenlexikon
Woo Choong Kim (1936 – 2019) arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in einem Textilhandelsunternehmen. 1967 gründete er in Pusan seine eigene Handelsfirma, die er Daewoo nannte (kor. das ganze Universum). Dank der guten Verbindungen seines Vaters zu Park Chung-hee (1961 bis 1979 Präsident von Südkorea), der das Wachstum und die Entwicklung des Landes fördern wollte, konnte Kim innerhalb kurzer Zeit einen der führenden südkoreanischen Konzerne aufbauen. Das schnelle Wachstum des Unternehmens kam vor allem durch den fremdfinanzierten Kauf zahlreicher fast bankrotter Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen zustande (Automobile, Bauindustrie, Elektronik, Handel, Schiffbau).
Infolge der asiatischen Finanzkrise musste Daewoo Motor im November 2000 Konkurs anmelden. Einen Monat später teilte sich die Daewoo Group in die drei Gesellschaften Daewoo International (Handel), Daewoo Engineering and Construction (Bau) und Daewoo Corporation (alle übrigen Firmen) auf. Nach weiteren Umstrukturierungen blieben Daewoo International, Daewoo Electronics, Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering und Daewoo Engineering and Construction übrig.
Inzwischen haben die meisten ehemaligen Daewoo-Gesellschaften neue Eigentümer und Namen: Winia Electronics (vorm. Daewoo Electronics), Doosan (Hyundai Heavy Industries), Hanwha Ocean (Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering), Posco International (Daewoo International), Mirae Asset Securities (Daewoo Securities), Tata Motors (Daewoo Commercial Vehicles) und Daewoo Motor (GM Korea).
Daewoo-Gründer Woo Choong Kim wurde am 2006 wegen Bilanzfälschung zu zehn Jahren Haft verurteilt, dann jedoch Ende 2007 vom damaligen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun im Zuge einer Sonderamnestie begnadigt.
Text: Toralf Czartowski