Markenlexikon
Das an der Stanford-University tätige Ehepaar Leonard Bosack (* 1952; Informatiker) und Sandra (Sandy) Lerner (* 1955; Ökonometrikerin) gründete 1984 in Menlo Park/California die Firma Cisco Systems, die 1986 eine neue kostengünstigere Technologie zur Verbindung unterschiedlicher Netze (Multiprotokoll-Router) entwickelte, wodurch erstmals Computernetze mit verschiedenen Sprachen (Protokollen) miteinander verbunden werden konnten. Der Firmen- und Markenname Cisco entstand in Anlehnung an San Francisco, der Heimatstadt der Gründer. Der Multiprotokoll-Router setzte sich bald als Standard für Networking-Plattformen durch. Der Internet-Boom der 1990er Jahre bescherte dem Unternehmen, das seit 1990 an der Börse notiert ist, einen rasanten Aufstieg. Zeitweise war Cisco das teuerste Unternehmen der Welt. Die Gründer verließen das Unternehmen bereits 1990 nach dem Börsengang.
Durch die Übernahme der Firma Linksys stieg Cisco 2003 in das Geschäft mit Heim-Netzwerk-Technologie ein; dieser Bereich wurde jedoch 2013 verkauft (an Belkin International). Cisco konzentriert sich damit wieder auf Netzwerk-Technologien für Unternehmen (u.a. Hochleistungsrouter, Switches, IP-Telefonie, Netzwerksicherheit, Verschlüsselung, WLAN).
2014 wurde bekannt, dass Cisco und andere US-Router-Hersteller seit Jahren sogenannte Backdoors in ihre Router einbauen, die es Dritten (z.B. Behörden, Geheimdienste, Internetdienstanbieter) extern über das Internet erlauben, sämtliche Daten (inkl. Passwörter) des Routers auszulesen und bei Bedarf auch zu manipulieren.
Text: Toralf Czartowski