Markenlexikon

Campari

Ursprungsland: Italien

Der Mailänder Weinhändler Gaspare Campari (1828 – 1882) entwickelte 1862 einen roten Bitterlikör aus 86 Wurzeln, Kräutern und Gewürzen, den er zunächst den Gästen seines Restaurants Camparino kredenzte. Weil Bitterliköre damals in Holland gerade sehr beliebt waren, nannte er seine Schöpfung zunächst Bitter d'Olanda (Holländisch Bitter). Bald war auch die feine Kundschaft des Camparino von dem strahlend roten Getränk begeistert, und es galt als chic, Campari zu trinken.

1892 entstand die erste eigene Fabrik und 1904 eine zweite in Sesta San Giovanni, die bis heute zu den größten Produktionsstätten der Campari Group gehört. In den frühen 1920er Jahren wurde Campari auch in neu errichteten Fabriken in Frankreich, der Schweiz und Brasilien produziert. Die internationale Expansion begann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zehn Jahre nach dem Tod des Gründersohns Davide Campari wurde das Unternehmen 1946 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1976 machte Angiola Maria Migliavacca, die letzte Erbin der Familie Campari, den Chemiker Domenico Garavoglia, der seit 1952 bei Campari beschäftigt gewesen war, zum Geschäftsführer. 1982 wurde er Miteigentümer des Unternehmens Davide Campari Milano, das nach Davide Campari, dem Sohn des Gründers, benannt ist.

Neben dem roten Campari gibt es in einigen Staaten auch weißen Campari. Besonders beliebt ist der Likör als Grundlage für Mixgetränke, was wohl auch an der leuchtend roten Farbe liegt. Die stammt von dem Farbstoff Cochenille (Karminrot), der im Saft von Feigenkakteen (Opuntien) enthalten ist. Den Saft saugen Schildläuse (Cochenille) ab, und aus den getrockneten Schildläusen wird der Farbstoff gewonnen.

Zur Campari Group gehören inzwischen auch die Marken Aperol (seit 2003), Appleton Estate (seit 2012), Averna (seit 2014), Cinzano (seit 1999), Coruba (seit 2012), Courvoisier (seit 2023), Cynar (seit 1995), Glen Grant (seit 2006), Grand Marnier (seit 2016), Grappa Frattina (seit 2014), Ouzo 12 (seit 1999), Skyy (seit 2009), Wild Turkey (seit 2009) und Wray & Nephew (seit 2012).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain

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