Markenlexikon

Cacharel

Ursprungsland: Frankreich

Kaum ein anderes Modelabel hat so sehr das Image von der typischen französischen »Leichtigkeit des Seins« und von jugendlicher Unbekümmertheit geprägt wie Cacharel. Das Modehaus, das 1962 von dem Schneider Jean Louis Henri Bousquet (* 1932) in Paris gegründet wurde, hat sich von Anbeginn auf erschwingliche Luxusmode für junge Frauen spezialisiert (kurze Kleidchen, Blousons, Shorts mit Blumen- oder Vogelmotiven, gestreifte T-Shirts in Technicolor-Farben). An diesem Image hat sich bis heute nichts geändert.

1964 führte Bousquet das Label Cacharel ein und nannte sich daraufhin Jean Cacharel. Cacharel ist in der südfranzösische Landschaft Camargue eine lokale Bezeichnung für die Knäkente (Anas querquedula; frz. Sarcelle d'été). 2004 führte Cacharel mit Baby Jane zunächst in Japan eine preiswertere Zweitmarke ein. Von 2000 bis 2007 war das britisch-brasilianische Designer-Duo Suzanne Clements und Inacio Ribeiro für die Cacharel-Kollektionen verantwortlich (inzwischen etablierten beide ihr eigenes Label Clements Ribeiro). Die Nachfolge trat das britisch-japanische Designer-Duo Mark Eley und Wakoko Kishimoto an.

Neben den Ready-to-wear-Kollektionen gibt es von Cacharel auch Accessoires wie Brillen, Handtaschen, Uhren, Schuhe, Schmuck, Unterwäsche, Bettwäsche, Schals und Bademode. Große Erfolge konnte Cacharel mit den Parfums Anaïs-Anaïs (1978) – benannt nach der gleichnamigen persischen Liebesgöttin, Cacharel Pour l'Homme (1981), Lou Lou (1987), Eden (1994), Noa (1998), Nemo (2000), Gloria (2202), Amor Amor (2003), Promesse (2005), Amor Pour Homme (2006) und Liberte (2007) feiern. Hergestellt werden die Parfums von dem franzöischen Kosmetikkonzern L'Oréal. Jean Cacharel, dem das Unternehmen bis heute gehört, war von 1983 bis 1995 Bürgermeister seiner Heimatstadt Nîmes.

Text: Toralf Czartowski