Markenlexikon
Der schottische Mechaniker und frühere Wasserbauingenieur David Dunbar Buick (1854 – 1929) gründete 1899 in Detroit die Buick Auto Vim and Power Company, die stationäre Motoren herstellte. 1902 rief er zur Produktion von Fahrzeugmotoren eine zweite Firma ins Leben, die Buick Manufacturing Company. Im gleichen Jahr kam der erste Buick auf den Markt, der jedoch ein finanzieller Misserfolg wurde. 1903 gründete Buick gemeinsam mit den Brüdern Benjamin und Frank Briscoe ein weiteres Unternehmen, die Buick Motor Company. Kurz darauf verkauften die Briscoe-Brüder, die fast alle Anteile der neuen Firma besaßen, die Buick Motor Company an James Whitting, einen Direktor der Flint Wagon Works, der wiederum die finanzielle Hilfe von William Durant, den Mitbesitzer des Kutschenherstellers Durant-Dort Carriage Company, in Anspruch nehmen musste. Der verlegte den Firmensitz nach Flint, fünfzig Kilometer von Detroit entfernt, in seine eigenen Werksanlagen. David Buick zog sich bald darauf aus dem Unternehmen zurück.
Bill Durant erwies sich als überragendes Verkaufsgenie, sodass Buick bereits 1907 der zweitgrößte US-Autohersteller nach Ford war. 1908 gründete Durant die Holdinggesellschaft General Motors, deren erste Tochtergesellschaft Buick daraufhin wurde. Im gleichen Jahr avancierte Buick zum größten Fahrzeughersteller der USA und 1910 auch der Welt. Erst 1941 wurde Buick durch Chevrolet, einer weiteren Tochtergesellschaft von General Motors, als führender US-Fahrzeughersteller abgelöst.
Innerhalb der GM-Markenhierarchie ist Buick für die luxuriösen Fahrzeuge zuständig, allerdings etwas unterhalb der Spitzenmarke Cadillac. Als General Motors 2009 eine Zeitlang insolvent war, standen mehrere GM-Marken zur Disposition, neben Pontiac, Saturn und Hummer auch Buick. Da sich Buick jedoch in China sehr gut verkaufte, stellte man nur Pontiac, Saturn und Hummer ein. Bereits seit 1912 war Buick in China verkauft worden, seit 1999 werden Buick-, Chevrolet- und Cadillac-Modelle auch in China von dem 1997 gegründeten Jointventure SAIC General Motors produziert. Zu den chinesischen Buick-Besitzern gehörten u. a. Sun Yat-Sen, der Gründer des modernen China, Puyi, der letzte chinesische Kaiser und der langjährige chinesische Premierminister Zhou Enlai. Die meisten Buick-Modelle werden heute in China oder Südkorea gebaut und auch dort verkauft (Century, Electra, Encore, Envista, GL8, LaCrosse, Regal, Velite 6, Verano).
Produziert wurden/werden die Buick-Modelle u. a. in den GM-Werken Doraville/Georgia, Flint/Michigan, Gliwice (Polen), Detroit-Hamtramck/Michigan, Jinqiao (China), Kansas City/Kansas, Incheon (Südkorea), Lake Orion/Michigan, Lakewood/Georgia, Lansing/Michigan, Leeds/Missouri, Linden/New Jersey, Moraine/Ohio, Oshawa/Ontario (Kanada), Ramos Arizpe (Mexiko), Shenyang (China), Wentzville/Missouri, Wuhan (China) und Yantai (China).
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain