Markenlexikon
Kanekichi Yasui (1885 – 1925) eröffnete 1908 in Nagoya eine Reperaturwerkstatt für Nähmaschinen. Nach seinem Tod 1925 wurde die kleine Firma, die inzwischen auch Nähmaschinenteile herstellte, von seinen Söhnen Marayoshi und Yitsuichy unter dem Namen Yasui Brothers Sewing Machine Co. weitergeführt. 1927 brachten sie die erste in Japan hergestellte Nähmaschine auf den Markt. Eigentlich sollte sie unter dem Markennamen Sister (engl. Schwester) verkauft werden, einerseits weil Nähmaschinen ausschließlich von Frauen verwendet wurden, anderseits in Anlehnung an den US-Nähmaschinenkonzern Singer, der den japanischen Markt damals fast vollständig beherrschte. Da der Name Sister aber schon anderweitig vergeben war, nannten die Brüder Yasui ihre Nähmaschine kurzerhand Brother (engl. Bruder). Zum Glückfall für das neue Unternehmen entwickelte sich 1932 ein Streik der japanischen Singer-Verkäufer. Der Organisator des Streiks, Tosaku Yamamoto, ein Top-Verkäufer von Singer Japan, gründete 1934 gemeinsam mit den Yasui-Brüdern die Nippon Sewing Machine Manufacturing Company. 1947 wurden die ersten Brother-Nähmaschinen ins Ausland exportiert, zunächst in andere asiatische Ländern; 1954 folgten die USA und 1958 Europa. 1962 benannte sich das Unternehmen in Firma Brother Industries Ltd. um und ging ein Jahr später an die Börsen von Tokyo, Osaka und Nagoya. Ab 1961 produzierte Brother Drehmaschinen und Schreibmaschinen, ab 1971 Computerdrucker und elektronische Schreibmaschinen, ab 1987 Mikrowellengeräte, ab 1987 Faxgeräte und Laserdrucker und seit 1992 Tintenstrahldrucker.
Text: Toralf Czartowski