Markenlexikon
Der britische Spirituosenhersteller IDV International Distillers and Vintners (Baileys, Cinzano, J&B, José Cuervo, Gilbey's, Metaxa, Smirnoff), der damals zum Mischkonzern Grand Metropolitan gehörte, brachte 1986 einen Gin auf dem Markt, der neben Wacholder noch zahlreiche weitere pflanzliche Zutaten enthielt (Angelica, Koriander, Kubeben-Pfeffer, Mandel, Paradieskörner, Süßholz, Schwertlilie, Zimtkassie, Zitrone). Dadurch sollte der typische Wacholdergeschmack abgeschwächt und ergänzt werden, sodass Bombay Sapphire milder und blumiger schmeckte als die meisten anderen Gin-Sorten.
Der Name Bombay Sapphire bezieht sich einerseits auf die Beliebtheit von Gin im früheren Britisch-Indien, andererseits auf den in Ceylon (Sri Lanka) gefundenen lila-blauen Sternsaphir Bombay Star, der zu den größten Sternsaphiren der Welt gehört (182 Karat) und heute im Smithsonian National Museum of Natural History in Washington/D.C. ausgestellt ist. In Anlehung an die Farbe des Bombay Star besteht die Flasche von Bombay Sapphire aus hellblauem Glas.
Grand Metropolitan und die Guinness-Brauerei schlossen sich 1997 zum Spirituosen- und Bierkonzern Diageo zusammen. Die Marke Bombay Sapphire sowie die gleichnamige Herstellerfirma verkaufte Diageo 1998 an den Bacardí-Konzern. Produziert wird die Spirituose seit 2014 in einer ehemaligen Papiermühle in Laverstoke/Hampshire (England). Zuvor war sie von G&J Greenall (Greenall's Gin) im Auftrag von Bacardí in Warrington/Cheshire (England) hergestellt worden.
Text: Toralf Czartowski • Foto: Unsplash.com, Public Domain