Markenlexikon

Bang & Olufsen

Ursprungsland: Dänemark

Peter Boas Bang (1900 – 1957) und Svend Andreas Grøn Olufsen (1897 – 1949) lernten sich während ihres Elektrotechnikstudiums in Aarhus kennen. 1925 gründeten sie in Quistrup, wo Olufsen wohnte, eine gemeinsame Firma. Das notwendige Startkapital steuerte Olufsen Mutter Anna bei, die ihr Geld mit dem Verkauf von Eiern verdiente. Zunächst bauten sie eine Art Netzadapter, der batteriebetriebene Radioempfänger mit Strom aus dem Netz versorgte. Ende der 1920er Jahre folgten komplette Radiogeräte (u. a. 1938 der erste vollständig aus Bakelit gepresste Beolit 39), außerdem Lautsprecher, Verstärker, Grammophone und elektrische Rasierapparate. 1925 zog die Firma in eine neue Fabrik nach Struer um.

1952 nahm B&O die Fertigung von Fernsehgeräten auf, 1962 folgten Tonbandgeräte und 1967 Farbfernseher. 1967 brachte B&O mit dem Beomaster das erste europäische HiFi-Komponentensystem auf den Markt. 1972 folgte der Beogram 4000, der weltweit erste Plattenspieler mit elektronisch angetriebenem tangentialen Tonarm. Bei dieser Technik wird der Tonarm mit der Abtastnadel in radialer Richtung vom Plattenrand zur Plattenmitte geführt. Dadurch werden unerwünschte Klangverzerrungen verhindert, wie sie beim abgewinkelten Drehtonarm auftreten.

Bang & Olufsen wurde jedoch vor allem durch einfache Bedienbarkeit der Geräte (alle Teile einer Anlage, auch ältere und Geräte von anderen Herstellern, können mit einer Fernbedienung gesteuert werden) und durch das ausgefallene Design bekannt, das sich zeitweise am Bauhaus-Stil orientierte. Die Entwürfe stammten von bekannten Industrie-Designern wie Acton Bjørn, David Lewis, Ib Fabiansen, Jacob Jensen oder Sigvard Bernadotte. Bang & Olufsen erhielt im Laufe der Jahre zahlreiche Design-Preise und mehrere Geräte wurden in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art, des weltgrößten Museums für moderne Kunst, aufgenommen (Beogram 4000, Beomaster 1200 und 3000, Beolit 400, Beosystem 6000, Beolab 6000).

Von 1985 bis 2003 produzierte B&O auch Telefone (BeoCom). Der britische Heimcomputer Sinclair ZX81 wurde von 1981 bis 1984 in einigen Ländern als Beocomp ZX81 vermarktet. Soundsysteme von B&O kommen in Oberklassefahrzeugen von Audi, Aston-Martin, Bentley, BMW, Ford, Lamborghini und Mercedes-Benz zum Einsatz. Diese Sparte wurde 2015 an Harman International verkauft. Die Fernsehgeräte von Bang & Olufsen werden seit 2017 bei LG Electronics in Südkorea gefertigt. Seit den 1990er Jahren betreibt B&O eigene Einzelhandelsgeschäfte, wo die B&O-Produkte präsentiert und verkauft werden.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

Bang & Olufsen
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