Markenlexikon

Bac

Ursprungsland: Deutschland

Unter der Marke Bac brachte die Firma Olivin aus Wiesbaden, die 1948 von dem Chemiker Dr. Ernst Boehringer gegründet worden war, 1952 zunächst Deodorant-Seife auf den Markt. Ernst Boehringer war ein Sohn von Albert Boehringer, dem Gründer des Pharma-Unternehmens Boehringer Ingelheim. Christian Friedrich Boehringer, der Gründer von Boehringer Mannheim, ebenfalls ein Pharma-Unternehmen, stammte aus der gleichen Familie. Der Name Bac entstand aus dem Wirkstoff Bactericid 43, der Geruchsbakterien beseitigt. Nur wenige Wochen nach der Deoseife führte Olivin den ersten Deo-Stick in Deutschland ein (Slogan: »Nur ein Strich – körperfrisch«). 1958 wurde das Sortiment um Deo-Roller erweitert, 1960 folgte Deo-Spray und 1982 Duschbad. 1972 erhielt die Marke ein vollkommen neues Design in den Farben Braun, Grün, Rot und Blau, das bis 1987 in Gebrauch blieb. Die braune Variante hatte nun einen außergewöhnlich charakteristischen Duft, der in Grundzügen bis heute beibehalten wurde.

1975 kam die Firma, die neben Bac auch das Rasierwasser Hâttric (seit 1963) herstellte, unter das Dach der Hamburger Haarpflegefirma Schwarzkopf (Drei Wetter Taft, Schauma). Zu dieser Zeit wurde Bac nicht mehr ausschließlich in Drogerien verkauft, sondern auch in Supermärkten, was fast zu einer Verdoppelung des Marktanteils führte. Ab 1975 glänzte die Marke mit dem sinnigen Werbeslogan »Mein Bac, dein Bac – Bac ist für uns alle da.«, womit man den Herren wahrscheinlich sagen wollte: Auch ihr dürft euch gelegentlich eine Prise Bac unter die Achseln sprühen, ohne gleich eure Männlichkeit zu verlieren.

1995 wurde Schwarzkopf – und damit auch Bac – vom Henkel-Konzern (Ata, Der General, Fa, Fewa, Pattex, Persil, Perwoll, Pril, Pritt, Theramed, Vernel, Weißer Riese) übernommen, der sein gesamtes Körperpflegegeschäft 1997 in die neue Tochtergesellschaft Henkel & Schwarzkopf Cosmetics (Düsseldorf) einbrachte. Von da an ging es mit der Marke mangels Werbung und anderer Alternativprodukte, die es inzwischen gab, allmählich bergab. Zudem besaß Henkel mit Fa eine eigene Körperpflegemarke, die im gleichen Preissegment angesiedelt war. In den späten 2000er Jahren versuchte Henkel mit einer neuen Werbekampagne (»Mein Bac. Nicht dein Bac«) vergeblich an die erfolgreichen Zeiten in den 1970er und 1980er Jahren anzuknüpfen.

Seit 2019 gehört die Marke Bac der niederländischen Firma Labori International aus Breda, die in den letzten Jahren noch weitere alte Marken wie Aok (von Henkel), Hâttric (von Henkel), Pitralon (von Unilever), Satina (von Unilever) und Vinolia (von Unilever) gekauft hat.

Text: Toralf Czartowski