Markenlexikon

AWO

Ursprungsland: Deutschland

Das 1856 von den Brüdern Loeb Simson und Moses Simson in Suhl gegründete Unternehmen Simson & Co. gehörte bis zum Ende Zweiten Weltkriegs zu den führenden Waffenherstellern Deutschlands. Nebenher fertigte die Firma jedoch auch Mofas, Fahrräder und kurzzeitig Automobile.

1945 kam das Werk unter Kontrolle der staatlichen Sowjetischen Aktiengesellschaft Awtowelo (SAG AWO) und wurde teilweise demontiert. Ab 1946 firmierte das Unternehmen als Simson & Co. Suhl, Fahrradfabrik der Sowjetischen Aktiengesellschaft für Spezialmaschinenbau. 1947 wurde es dann in Staatl. Aktiengesellschaft Avtovelo Werk vorm. Simson & Co. umbenannt.

Zunächst fertigte AWO/Simson u.a. Fahrräder, Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Kinderwagen und Jagdwaffen und ab 1950 Viertakt-Motorräder auf Basis der Vorkriegs-BMW-R25 (AWO/Simson 425, ab 1956 Simson-Sport 425 S). 1952 gaben die Sowjets das Werk an die DDR zurück. 1956 verschwand auch der Markenname AWO und die Motorräder hießen wieder Simson. Ab 1955 konzentrierte sich die Firma nach und nach auf die Produktion von Mofas, Mopeds, Mokicks und Leichtkrafträder mit 50-ccm-Motoren. Die Motorrad-Produktion wurde Ende 1961 eingestellt. Fortan war MZ in Zschopau alleiniger Motorrad-Produzent der DDR.

Text: Toralf Czartowski