Markenlexikon

Atomic

Ursprungsland: Österreich

Alois Rohrmoser (1932 – 2005) gründete 1950 in Wagrain/Pongau (Österreich) eine Wagnerei, wo er neben Wagenrädern und Kutschen auch laminierte Holz-Skier herstellte. Die Marke Atomic wurde 1957 eingeführt. 1966 begann die industrielle Ski-Herstellung, ab 1971 in einem neuen Werk in Altenmarkt, in der Nähe von Wagrein. Ende der 1960er Jahre stieg Atomic als Ausrüster in den Wintersport ein; die Tirolerin Olga Pall wurde 1968 mit Atomic-Skiern Olympiasiegerin und Weltmeisterin in der Abfahrt. Später betreute Atomic eine ganze Reihe weiterer erfolgreicher Skisportler, u.a. Annemarie Moser-Pröll, Hermann Maier, Stephan Eberharter, Bode Miller, Petra Kronberger, Marlies Schild, Michaela Kirchgasser, Michael Walchhofer und Mario Scheiber.

In den 1970er und 1980er Jahren expandierte die Firma massiv; man übernahm den französischen Skihersteller Dynamic (1977), den österreichischen Ski-Stockhersteller Komperdell (1983), den deutschen Bindungshersteller Ess (1988) und die österreichische Ski-Schuhfabrik Koflach (1989). In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche internationale Niederlassungen (u.a. 1972 Frankreich; 1976 Deutschland, USA; 1984 Schweiz, 1987 Kanada). Atomic wurde damit zum ersten Komplettanbieter im alpinen Winterport. 1981 war Atomic das erste Unternehmen, das in einem Ostblock-Staat eine eigene Fabrik eröffnete und zwar in Chepelare (Bulgarien), in der Nähe des Skigebiets Pamporovo.

Nach starken Umsatzrückgängen Anfang der 1990er Jahre musste die Firma 1994 jedoch Konkurs anmelden. Kurz darauf wurde die finnische Amer Group neuer Eigentümer, ein 1950 gegründeter Mischkonzern (Tabak, Reederei, Medienunternehmen, Papier, Autohandel, Bekleidung), der sich inzwischen auf Sportartikelmarken spzialisiert hat (Arc'Teryx, Atomic, DeMarini, Mavic, Precor, Salomon, Suunto, Wilson). Atomic vermarktet seine Produkte auch unter den Marken Dynamic, Oxygen (seit 1992) und Volant (seit 2003).

Text: Toralf Czartowski