Markenlexikon
Giorgio Armani (* 1934) arbeitete nach einem abgebrochenen Medizinstudium zunächst als Schaufenster-Dekorateur und Einkäufer im Mailänder Kaufhaus »La Rinascente«. 1961 wurde er Design-Assistent beim Nino-Cerruti-Herrenausstatter Hitman und ab 1970 arbeitete er als freischaffender Mode-Designer, u.a. für Emanuel Ungaro und Ermenegildo Zegna. 1974 präsentierte er seine erste Kollektion für Herren und 1975 die erste für Damen. Im selben Jahr gründete er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Sergio Galeotti (1945 – 1985) in Mailand die Firma Giorgio Armani S.p.A. Zur Finanzierung des Unternehmens musste er seinen VW verkaufen.
Erstes Aufsehen erregte er mit schlichten Herrenjacketts ohne Einlagen, Futter und Schulterpolster, wie sie damals üblich waren. Internationale Berühmtheit erlangte Armani 1980 durch die Ausstattung des Schauspielers Richard Gere in dem Spielfilm »American Gigolo«. Später designte er auch die Kostüme für Kino- und TV-Filme wie »Miami Vice« (1984 – 1989), »The Untouchables« (1987), »Goodfellas« (1990), »Pulp Fiction« (1994), »Natural Born Killers« (1994), »Heat« (1995) »Day Of The Jackal« (1997) und »Shaft« (2000), außerdem die Uniformen der italienischen Luftwaffe (1980). Seinen Stil bezeichnen Kenner als elegant und unaufdringlich. Dazu passt auch seine eigene Farbkreation »Greige«, eine Mischung aus Grau und Beige.
1981 eröffnete Armani die ersten Geschäfte, vor allem für die preiswertere Ready-to-wear-Linie Emporio Armani (Komplett-Kollektion für junge Erwachsene). Im gleichen Jahr kamen die Armani-Jeans auf den Markt (das preisgünstigste Label der Armani-Reihe), 1982 folgte das erste Parfum (Hersteller: L'Oréal), 1987 Brillen (Hersteller: Luxottica), 1991 die jugendliche Linie A/X Armani Exchange, 1995 Skiwear und Golfbekleidung, 1997 Uhren (Hersteller: Fossil/Antima), 2000 Kosmetikprodukte (Hersteller: L'Oréal), Möbel/Einrichtungsgegenstände (Armani Casa) und die Armani Collezioni (preislich unterhalb der Armani-Linie für die Generation der 30- bis 50-jährigen; Jointventure mit Zegna), 2002 Pralinen/Schokolade, 2004 Haute Couture für Damen (Armani Privé) und 2006 Sportschuhe (Hersteller: Mizuno). Daneben gibt es inzwischen Geschäfte in verschiedenen Formaten (Giorgio Armani, A/X Armani Exchange, Armani Jeans, Armani Junior, Armani Casa), außerdem Bars, Cafés, Hotels, Sushibars, Blumenläden, Buchläden und Wellness-Einrichtungen. Um mehr Einfluss auf die Qualität der Produkte zu bekommen, erwarb Armani mehrere Produktionsfirmen (1989 Antinea, 1990 Intai, 2001 Simint).
Im Jahr 2000 kürte das US-Wirtschaftsmagazin Forbes Giorgio Armani aufgrund seines damaligen persönlichen Jahres-Einkommens von rund 135 Millionen Dollar zum erfolgreichsten Modedesigner der Welt.
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain