Markenlexikon

Aprilia

Ursprungsland: Italien

Aprilia wurde 1946 von dem Schmied Alberto Beggio in Scorzé rund 30 Kilometer nordwestlich von Venedig gegründet. Zunächst produzierte Beggio Fahrräder, die er nach berühmten italienischen Autos benannte – u.a. nach dem Aprilia von Lancia, der der Firma auch den Namen gab. 1963 verlegte man den Firmensitz in das nahegelegene Noale und ein Jahr später brachte Aprilia die ersten Mopeds und Leichtmotorräder auf den Markt. Sie verkaufte sich besonders bei Jugendlichen sehr gut, weil man die Leistung der Maschinen, deren Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h begrenzt war, recht einfach bis auf 100 km/h erhöhen konnte. Nachdem jedoch die italienische Polizei ab Ende der 1960er Jahre gegen derartige Praktiken drastischer vorging und die frisierten Motorräder kurzerhand aus dem Verkehr zog, ging auch der Verkauf stark zurück. In den 1970er Jahren verlegte sich die Firma deswegen vor allem auf Gelände- und Rennmaschinen. Inzwischen hat Aprilia vom Moped, über Roller, Geländemaschinen, Sporttourer bis hin zu Superbikes fast allen Motorradtypen im Programm. 1998 eröffnete die Firma eine neue Fabrik in Scorzé. Seit Mitte der 1980er Jahre engagiert sich Aprilia sehr erfolgreich im Motorsport (zahlreiche Grand-Prix-Siege und WM-Titel in verschiedenen Klassen, u.a. 125 cm³, 250 cm³, Supermoto, Trial). 2000 übernahm Aprilia die Motorradhersteller Moto-Guzzi und Laverda, kam dann aber selbst in finanzielle Schwierigkeiten, die dazu führten, dass Ivano Beggio, der Sohn des Gründers, die Firma an 2004 an den größten europäischen Motorradhersteller Piaggio (Vespa) verkaufen musste.

Text: Toralf Czartowski