Markenlexikon
Die 1888 gegründete Standard Oil Company of Indiana war eine der vielen Tochtergesellschaften der Standard Oil Company, die den nordamerikanischen Ölmarkt um die Jahrhundertwende nahezu vollständig beherrschte. Da der Konzern massiv gegen das Kartellgesetz verstieß, wurde er 1911 vom Obersten Gerichtshof der USA in mehrere Einzelunternehmen aufgeteilt (u. a. Standard Oil Company of California, … of Indiana, … of New Jersey, … of New York, … of Ohio). Von 1925 bis 1929 erwarb Standard Oil Indiana die Mehrheit der Pan American Petroleum and Transport Company, die seit 1923 eine fünfzigprozentige Beteiligung an der American Oil Company (Amoco) besaß.
American Oil war 1910 von dem litauischen Einwanderer Louis Blaustein (1868 – 1937) in Baltimore/Maryland gegründet worden und gehörte zu den führenden Petroleum-Vermarktern an der US-Ostküste. Standard Oil Indiana verwendete für seine Produkte verschiedene Markennamen wie Standard, SOCO oder American, ab Anfang der 1960er Jahre setzte sich jedoch aus klanglichen Gründen allmählich der Name Amoco durch, der schon seit 1932 in Gebrauch war. 1985 benannte sich die Standard Oil Company of Indiana schließlich in Amoco Corporation um.
1998/1999 wurde Amoco vom britischen Ölkonzern BP übernommen; kurzzeitig firmierte das fusionierte Unternehmen als BP-Amoco. Die Marke Amoco gab BP America, wie die US-Tochtergesellschaft damals hieß, zunächst auf. Die Tankstellen wurden nach und nach auf das BP-Design umgestellt. Ab 2017 verwendet BP die Marke Amoco mit einem leicht modernisierten Logo wieder für einige Tankstellen in den USA, vor allem dort, wo es zuvor mehrere BP-Tankstellen in unmittelbarer Nähe gab.
Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain