Markenlexikon

AMD

Ursprungsland: USA

Advanced Micro Devices (AMD) ging wie auch Intel, National Semiconductor oder Signetics aus der »Fairchild-Familie« hervor. Die Gründer Jerry Sanders, Edwin Turney, John Carey, Sven Simonsen, Jack Gifford, Frank Botte, Jim Giles und Larry Stenger waren zuvor bei der Fairchild Semiconductor Company in Mountain View/California beschäftigt gewesen, Sanders als Chef der Marketingabteilung. Im Mai 1969 machten sie sich mit AMD in Sunnyvale/California selbstständig. An der Finanzierung beteiligte sich auch Intel-Mitgründer Robert Noyce. Das erste Büro befand sich im Wohnzimmer von John Carey, das zweite in einer Teppichfabrik in Santa Clara. Erst im September 1969 konnte die Firma ein eigenes Büro- und Produktionsgebäude in Sunnyvale beziehen, wo bald darauf die Produktion anlief. AMD konzentrierte sich zunächst auf Chips für die Industrie und das Militär (1981 lieferte AMD Chips für die erste US-Raumfähre Columbia). 1972 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (NYSE-Börsengang 1979). 1973 errichtete AMD das erste Auslandswerk in Penang (Malaysia), weitere Werke entstanden in Manila (1978), Austin/Texas (1979), San Antonio/Texas (1981), Bangkok/Thailand (1984) und Dresden/Deutschland (1999).

AMD
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1976 schlossen AMD und Intel ein gegenseitiges Patentabkommen, außerdem arbeiteten beide Firmen in der Forschung zusammen. 1979 erwarb AMD von Intel die Lizenz zur Herstellung der i8086- und i8088-Mikroprozessoren. Als das Lizenzabkommen 1986 von Intel gekündigt wurde, begann AMD eigene Architekturen zu entwickeln, was zu mehrjährigen juristischen Auseinandersetzung führte, die jedoch zugunsten von AMD ausgingen. 1991 brach AMD schließlich das Intel-Monopol: der Am386DX war der erste Klon eines Intel-Chips (i386DX). 1993 konnte AMD mit Compaq/Digital Equipment einen Großkunden an Land ziehen, der seine PCs fortan mit dem Am486 ausrüstete. Mit dem K7/Athlon übertrumpfte AMD den Marktführer 1999 in punkto Schnelligkeit und Taktfrequenz (erstmals über 1 Gigahertz) sogar für kurze Zeit.

2006 erwarb AMD die kanadische Firma ATI Technologies, einen führenden Anbieter von Computergrafik-Chips und Grafikkarten (u.a. Radeon). AMD produziert heute Mikroprozessoren, Chipsätze, Spielekonsolen-Chips, Grafikprozessoren, Mikrocontroller und Netzwerkchips. Die Flash-Speicher-Sparte Spansion, die AMD seit 1993 gemeinsam mit Fujitsu betrieb, wurde 2005 aus dem Unternehmen ausgegliedert.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain