Markenlexikon

Alpina

Ursprungsland: Deutschland

Die Hamburger Handelsfirma Ernst Murjahn & Sohn, die Ernst Murjahn und seinem Sohn Eduard gehörte, erwarb 1885 eine Konzession zum Abbau von Mangan im Odenwald. Bei Bodenuntersuchungen stießen sie auf Hornblende, ein Silikatmineral aus der Gruppe der Amphibole. 1889 gründete Eduard Murjahn in Ernsthofen/Odenwald die Deutschen Amphibolin-Werke von Eduard Murjahn, die das Mineral förderte und daraus (zusammen mit anderen Zutaten) Farb- und Verputzpulver sowie Rostschutzfarben herstellte.

Nachdem Robert Murjahn, der Sohn von Eduard Murjahn, 1894 auf Basis von Kalk und Kreide ein Verputz-Anstrich-Pulver entwickelt hatte, gründete er 1895 in Ober-Ramstadt die Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn, die Anstrich-Pulver und Verputz-Anstrich-Pulver herstellte. Während eines Aufenhalts in der Schweizer Stadt Luzern, die am Fuß der schneebedeckten Alpen liegt, ließ sich Robert Muhrjahn 1909 den Markennamen Alpinaweiß einfallen. Vier Jahre später begann die Produktion der ersten kaltwasserlöslichen Leim-Pulverfarbe.

Bis in die 1960er Jahre stiegen die Deutschen Amphibolin-Werke zum führenden deutschen Farbenhersteller auf. Daneben produzierte das Unternehmen auch Abtönfarben, Emulsionsbindemittel, Fassadenfarben, Glanzüberzugsmittel, Latexfarben, Silikatfarben sowie Wärmedämm-Verbund- und Fassadenputzsysteme. Für den DIY-Bereich (Do it Yourself) wurde 1983 eine eigene Tochtergesellschaft gegründet, die Alpina Farben Vertriebs GmbH & Co. KG (Ober-Ramstadt).

Die Muttergesellschaft, die sich noch immer im Besitz der Gründerfamilie befindet, firmiert seit 2013 als DEW SE. Produziert werden die Produkte in mehreren in- und ausländischen Werken (u.a. Enger, Gerstungen, Hirschberg-Großsachsen, Köthen, Meldorf, Nerchau, Netzschkau, Ober-Ramstadt, Shanghai). Neben Alpina gehören der DEW auch die Marken Alligator, Alsecco, Caparol, Capatect, Inthermo und Krautol. Alpina ist heute eine der am meistverkauften DIY-Farben in ganz Europa.

Text: Toralf Czartowski