Markenlexikon

Akai

Ursprungsland: Japan

Masukichi Akai gründete 1929 in Tokyo eine kleine Baumwollspinnerei. In den 1930er Jahren produzierte die Firma Elektromotoren für Filmprojektoren, später auch Plattenspielermotoren und in den 1950er Jahren Elektromotoren für Tonbandgeräte, zunächst nur für die US-Firma Roberts. Bald darauf begann Akai eigene Tonbandgeräte zu entwickeln. In den 1960er und 1970er Jahren avancierte das Unternehmen zu einem der weltgrößten Hersteller von Tonbandgeräten, Kassettendecks, Verstärkern, Receivern, Plattenspielern, Lautsprecherboxen und Videogeräten. In den 1980 Jahren kamen die Akai-Geräte in Europa auch unter der Schweizer Marke Tensai auf den Markt (Tensai war bis 1988 der europäische Vertriebspartner von Akai).

1984 begann Akai mit der Produktion von Musikinstrumenten (Digital Sampler, Drum Machines, digitale Mehrspur-Rekorder, MIDI-Sequencer, analoge Synthesizer, Post Production Equipment). Das erste Gerät der neuen Firma war 1985 der Audio-Sampler Akai S612, der wegen seines erschwinglichen Preises (2.600 DM) auch als »Volkssampler« bekannt wurde; er war gleichzeitig der erste in Japan hergestellte Sampler. Einige Jahre zuvor waren diese digitalen Geräte, die Töne jeglicher Art aufnehmen und auf Tastendruck in verschiedenen Tonhöhen wiedergeben können, noch sündhaft teuer gewesen; die Preise reichten von 10.000 Dollar bis hin zu einer Million US-Dollar. Besonders erfolgreich wurde der Akai S900, der 1986 auf den Markt kam.

1995 wurde Akai Denki (Akai Electric) von der chinesisch-kanadischen Holdinggesellschaft Semi-Tech (Pfaff, Singer, Sansui, Schaub-Lorenz) übernommen, die dem chinesischen Unternehmer James Henry Ting gehörte. Nach der asiatischen Finanzkrise von 1997 geriet Semi-Tech jedoch ins Straucheln und musste 1999 Konkurs anmelden. Kurz darauf erwarb The Grande Group (Singapore), eine Tochtergesellschaft der Grande Holdings Limited (Hongkong; registriert in Bermuda), die den chinesischen Unternehmern Stanley und Christopher Ho gehört, die Marken Akai und Sansui. Die Grande Group hatte 1997 bereits die japanische Nakamichi Corporation übernommen.

Das Akai-Sortiment besteht nun aus teilweise zugekauften Unterhaltungselektronik-Produkten (Fernsehgeräte, Audiogeräte) und elektrischen Haushaltsgeräten (Eismaschinen, Heizgeräte, Kühlgeräte, Waschmaschinen, Mikrowellengeräte, Staubsauger); hergestellt werden die Geräte in einer Fabrik in Zhongshan (China), außerdem von Samsung und Profilo-Telra (Türkei).

Akai Professional (Musik-Instrumente) gehört seit 2005 Numark, einem US-Hersteller von DJ-Equipment (Mixer, Plattenspieler, CD-/DVD-Player. Numark-Eigentümer Jack O'Donnell hatte 2001 schon Alesis (Drum-Computer, Effektgeräte, Mischpulte, Studioverstärker, Synthesizer) übernommen.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

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