Taro Yagur – Kampf um Tanybur

Markenlexikon

Absolut Vodka

Ursprungsland: Schweden

Bis heute ist unklar, ob Russen, Polen oder Skandinavier im 15./16. Jahrhundert auf die Idee kamen, aus allerlei stärkehaltigen Pflanzen wie Gerste, Weizen, Roggen, Zuckerrüben oder Kartoffeln einen neutralen und vollkommen klaren Branntwein zu destillieren. Der Name Wodka (Wässerchen) – eigentlich »Zhiznennia voda« (Lebenswasser) – kommt in mehreren slawischen Sprachen vor. In ganz Nord- und Nordosteuropa erfreut sich diese Spirituose bis heute großer Beliebtheit; die bekanntesten Wodka-Marken haben dort ihren Ursprung (Absolut, Finlandia, Moskovskaya, Smirnoff, Stolichnaya, Wyborowa).

Lars Olsson Smith (1836 – 1913) brachte 1879 den Absolut Rent Bränvin (Absolut purer Branntwein) auf den Markt. Durch ein neuartiges Destillations- und Filterverfahren (fraktionierte Destillation) wurden aus dem Destillat unerwünschte Bestandteile wie Fuselöle, Begleitaromen oder andere fermentierte Stoffe entfernt, sodass eine weitgehend geschmacksneutrale Spirituose entstand.

Absolut Vodka
Absolut Vodka

1917 übernahm der schwedische Staat in Gestalt der neugegründeten Gesellschaft Vin & Sprit Aktiebolaget (Wein & Spirituosen Aktiengesellschaft) das Monopol über die gesamte Alkoholproduktion in Schweden und damit auch über die Absolut-Brennerei in der südschwedischen Hafenstadt Åhus. Bis 1958, als V&S die Marke Explorer Vodka auf den Markt brachte, war die Bezeichnung Wodka in Schweden nicht üblich. Absolut selbst bekam den Zusatz Vodka erst 1979.

Anfang der 1980er Jahre war Absolut einer der ersten Markenhersteller, der seine Produkte mit speziellen Aktionen in der Schwulen-Szene bewarb und sich damit vor allem in den USA einen neuen Kundenstamm aufbaute. Absolut Vodka gibt es heute in zahlreichen Ausführungen, von den Klassikern Blue Label und Red Label über Premium-Wodka bis hin zu aromatisierten Varianten.

2008 verkaufte der schwedische Staat das Unternehmen V&S, dem auch die Marken Aalborg, Gammel Dansk und Malteserkreuz Aquavit gehörten, an den französischen Spirituosenkonzern Pernod-Ricard (Ballantines, Becherovka, Beefeater, Campo Viejo, Chivas Regal, Glenlivet, G. H. Mumm, Havanna Club, Jameson, Kahlúa, Malibu, Martell, Pernod, Perrier-Jouët, Ramazotti, Ricard, Seagram's, Wyborowa).

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain