Markenlexikon

Sixt

Ursprungsland: Deutschland

Obwohl Sixt dank origineller und provokativer Werbung recht jugendlich daherkommt, ist das Unternehmen doch eher ein Oldtimer. Als Martin Sixt seine Firma »Sixt Autofahren und Selbstfahrer« 1912 in München mit vier Mercedes-Benz und drei Deutz-Landaulets gründete, gab es noch keinen seiner heutigen Konkurrenten wie Avis, Budget, Hertz oder Europcar. Als Kunden hatte Sixt vor allem reiche Amerikaner und den englischen Adel im Visier, denen er Tagesreisen und Sonderfahrten anbot. Während der beiden Weltkriege kam das Unternehmen jedoch vollständig zum erliegen, weil so gut wie alle Fahrzeuge in Privatbesitz durch den Staat beschlagnahmt wurden.

1946 musste Hans Sixt, ein Neffe des Gründers, der das Unternehmen seit 1927 führte, mit einem einzigen Auto und einem Chauffeur-Service wieder ganz von vorne beginnen. Bald darauf vermietete er Autos an die U.S. Army, 1948 folgten Funktaxis. Die eigentliche Autovermietung für Selbstfahrer entstand 1951 (Auto Sixt). 1969 wurde Erich Sixt, der Sohn von Hans Sixt, neuer Firmenchef. Ab 1970 vermietete Sixt auch Lastwagen an die Kunden.

1977 ging Sixt eine Partnerschaft mit der US-Autovermietung Budget ein und hatte damit auch auf das internationale Netzwerk von Budget Zugriff. 1986 wurde das Unternehmen in eine börsennotierte Aktiengesellschaft umgewandelt (Sixt AG). 1999 endete das Abkommen zwischen Budget und Sixt. Budget gründete eine eigene deutsche Tochtergesellschaft und Sixt kooperierte mit der US-Autovermietung Dollar Rent-A-Car. Seit 1991 ist Sixt die größte deutsche Autovermietung.

2013 wurde das Unternehmen, das inzwischen in über 100 Ländern tätig ist, in eine europäische Aktiengesellschaft umgewandelt (Sixt SE). Neben der Vermietung von Autos und Lkw ist Sixt auch im Leasinggeschäft und im Verkauf von Gebrauchtwagen tätig. Das 2011 gegründete Carsharing-Jointventure DriveNow (mit BMW) hat Sixt 2018 wieder verlassen und die Anteile an BMW verkauft.

Text: Toralf Czartowski

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