Markenlexikon

Schwarzkopf

Ursprungsland: Deutschland

Der Chemiker Hans Schwarzkopf (1874 – 1921) eröffnete 1898 in Berlin-Charlottenburg eine Drogerie mit angeschlossener Parfümerie. 1903 brachte er das erste Haarwaschmittel in Pulverform auf den Markt, das die damals übliche Kernseife ablöste. Bereits ein Jahr später belieferte Schwarzkopf die meisten Berliner Drogerien mit seinem »Shampoo mit dem schwarzen Kopf«. 1927 brachte Schwarzkopf das erste flüssige Haarwaschmittel auf den Markt, 1933 das erste nichtalkalische Shampoo der Welt (Onalkali), 1934 Alkacid, die erste Dauerwell-Kombination, außerdem das Haarwasser Seborin, 1947 Onaltherma, die erste westdeutsche Kaltwelle und 1949 Schauma, das damals erfolgreichste deutsche Shampoo. 1950 wurde der Firmensitz nach Hamburg verlegt.

1955 brachte Schwarzkopf das erste europäische Haarspray auf den Markt (Taft), das als »flüssiges Haarnetz« vermarktet wurde, 1960 folgte die Coloration Igora Royal, 1952 Gliss Spray-Tonic (ab 1978 Gliss Kur), 1969 Igora Tönung, 1973 das Haarspray Drei-Wetter-Taft und 1980 die Bonacure-Serie für Friseure. Mit der Deo-Serie Frottee stieg Schwarzkopf 1970 in den Körperpflegemarkt ein. Durch die Übernahme der Firmen Wolff & Sohn Karlsruhe (1973; Kaloderma), Olivin Wiesbaden (1975; Bac, Hâttric) und Leo-Werke Obertshausen (1978; Chlorodont) wurde dieser Bereich weiter ausgebaut.

1969 erwarb der Frankfurter Chemiekonzern Hoechst eine Beteiligung von 23,85 Prozent an der Hans Schwarzkopf GmbH, die kurz zuvor aus dem Zusammenschluss der Schwarzkopf-Werke Berlin, Hamburg und Wassertrüdingen entstanden war. 1990 erhöhte die Hoechst AG ihren Anteil auf 70 Prozent.

1995 wurde Hans Schwarzkopf GmbH vom Henkel-Konzern übernommen, der das Unternehmen mit seiner eigenen Kosmetiktochter Henkel Kosmetik GmbH (AoK, City Men, Creme 21, Diadermine, Fa, Poly Color, Theramed) zusammenschloss. Damit kam auch die Poly-Haarpflegeserie unter das Schwarzkopf-Dach.

Die 1946 in Düsseldorf gegründeten Firma Poly Color chemisch-pharmazeutische Gesellschaft mbH (ab 1948 Therachemie GmbH) hatte 1947 die erste Selfmade-Haarcoloration Deutschlands auf den Markt gebracht. 1950 wurde die TheraChemie GmbH vom Henkel-Konzern übernommen, der das Unternehmen 1977 in Henkel Kosmetik GmbH umbenannte. Unter dem Namen Poly gab es später auch weitere Haarpflegeprodukte (1951 Poly Color Creme Haarfarbe, 1953 Poly Creme Shampoo, 1956 Poly Kur, 1959 Poly Set Haarspray, 1960 Poly Clair Aufhellershampoo, 1961 Poly Lock Heimdauerwelle, 1962 Poly Blond, 1967 Poly Diadem Coloration, 1967 Poly Palette, 1977 Poly Color Tönungswäsche, 1977 Poly Swing, 1979 Poly Style Schaumdauerwelle, 1981 Poly Color Schaumtönung, 1985 Poly Lady, 1988 Poly Color Soft Töner, 1991 Poly Man Color, 1991 Poly Brillance, 1992 Poly Mousse Color, 1992 Poly Blonde Aufheller, 1993 Poly Nature Color, 1998 Poly Re-Nature).

1997 wurden die Aktivitäten von Schwarzkopf in die beiden Firmen Schwarzkopf & Henkel Cosmetics GmbH Düsseldorf (Markenartikel) und Hans Schwarzkopf GmbH & Co. KG Hamburg (Schwarzkopf Professional; Produkte für Friseure) aufgeteilt. Die 2009 eingeführte Haarpflegeserie Syoss (Shampoo, Spülung, Kur) entwickelte sich aufgrund ihres niedrigen Preises innerhalb kürzester Zeit zum Verkaufsrenner.

Text: Toralf Czartowski

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