Markenlexikon

Quaker Oats

Ursprungsland: USA

Henry Seymour und William Heston, dessen Vorfahren der christliche Glaubensgemeinschaft der Quäker (engl. Quaker) angehörten, gründeten 1870 in Ravenna/Ohio die Quaker Mill Company. Das Unternehmen stellte zunächst Haferflocken her, später auch Zerealien und Backmehl. 1877 wurde die Bezeichnung Quaker Oats als Marke registriert. 1881 ging das bankrotte Unternehmen in den Besitz von Henry Parsons Crowell über. 1886 schloss sich die Quaker Mill Company mit zwei weiteren Hafermühlen, der German Mills American Oatmeal Company aus Akron/Ohio (gegründet 1856 von Ferdinand Schumacher) und der Firma von John und Robert Stuart aus Cedar Rapids/Iowa (1873 gegründet) zur Consolidated Oatmeal Company zusammen. Nachdem diesem Unternehmen noch weitere Mühlen im Mittleren Westen der USA beigetreten waren (u.a. Hower Oatmeal Company, Cereal Milling Company, Rockford Oatmeal Milling Company, Iowa City Oatmeal Company), kam es 1888 zur Umbenennung in American Cereal Company.

1901 gab sich der Konzern dann schließlich den Namen Quaker Oats Company; die Marke Quaker Oats war seit den frühen 1880er regelmäßig beworben worden und hatte daher einen hohen Bekanntheitsgrad. Bald darauf kam es wiederholt zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Unternehmen und den offiziellen Vertretern der Glaubensgemeinschaft, die in der Benutzung des Namens für kommerzielle Produkte ihre Ehre verletzt sahen.

1969 erwarb Quaker Oats den Spielzeughersteller Fisher-Price; der Konkurrent General Mills hatte zwei Jahre zuvor bereits Kenner Toys erworben. Weitere Aquisitionen waren 1983 Stokely Van Camp (Gatorade) und 1994 der Getränkehersteller Snapple (Verkauf 1997). Fisher-Price wurde 1991 als selbstständige Aktiengesellschaft aus dem Quaker-Oats-Konzern ausgegliedert, das Geschäft mit Tiefkühlwaren erwarb 1996 Aurora Foods. 2001 wurde Quaker Oats vom Getränkekonzern PepsiCo übernommen, der vor allem an dem Sportgetränk Gatorade interessiert war.

Text: Toralf Czartowski