Markenlexikon

Lanvin

Ursprungsland: Frankreich

Lanvin ist das älteste Pariser Modehaus. Lange vor Chanel (1909), Jean Patou (1919), Elsa Schiaparelli (1922), Nina Ricci (1932), Christian Dior (1947) oder Yves Saint Laurent (1962) eröffnete die Hutmacherin Jeanne Lanvin (1867 – 1946) 1889 in Paris ihren eigenen Salon. Nebenbei schneiderte sie die Garderobe für ihre Tochter Marguerite, die sich später Marie-Blanche nannte. Als die Kunden merkten, wie hübsch das Mädchen angezogen war, ließen sie sich die gleichen Kreationen für ihre Kinder anfertigen. So wurde aus dem Hutladen bald eine Kindermode-Boutique und 1909 ein richtiges Haute-Couture-Haus. Ab 1926 gab es auch Herrenmode von Lanvin. Zum 30. Geburtstag ihrer musikalischen Tochter (sie war zeitweise Opernsängerin) brachte Lanvin 1927 das Parfum Arpège (ein Arpeggio ist ein Akkord aus nacheinander erklingenden Tönen) in der berühmten schwarzen Kugelflasche auf den Markt, das wie Chanel Nr. 5 zum Klassiker wurde.

1946 starb die Gründerin und das Unternehmen wurde von ihrer Tochter bis zu deren Tod 1958 weitergeführt. 1989 verkauften die Erben die Firma die britische Midland Bank, die sie 1990 an die französische Holdinggesellschaft Orcofi, die der Vuitton-Familie (Louis Vuitton) gehörte, weiterveräußerte. Von 1994 bis 1996 verkaufte Orcofi Lanvin an den Kosmetikkonzern L'Oréal, der vor allem an den Parfums interessiert war, weniger an den Modeaktivitäten. Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung veräußerte L'Oréal das Unternehmen 2001 an die Investmentgesellschaft Harmonie (Shaw-Lan Wang, Bio-Mérieux-Pierre Fabre Group, Marcel Dassault Industrial Group, Young Brothers Group, AXA). Unter dem Lanvin-Label werden Ready-to-wear-Kollektionen, Accessoires, Brillen (Hersteller: L'Amy/Cachet) und Parfums (Hersteller: Inter Parfums) vermarktet.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

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