Markenlexikon

Holden

Ursprungsland: Australien

Der in England geborene James Alexander Holden (1835 – 1887) gründete 1856 eine Sattlerei in Adelaide (Australien). 1885 wurde der deutschstämmige Henry Frederick Frost Juniorpartner, was eine Umbenennung der Firma in Holden & Frost zur Folge hatte. Bald produzierte Holden auch Kutschen, Wagen, Seitenwagen für Motorräder und Kühlerhauben für Autos. 1913 stellte die Firma die ersten Fahrzeugkarosserien für importierte englische und US-amerikanische Autos her (Buick, Chevrolet, Dodge, Morris). Für diesen Bereich wurde 1918 die Firma Holden's Motor Body Builders gegründet. 1924 eröffnete Holden in Woodville die damals modernste Autofabrik in Australien. 1931 wurde Holden von General Motors Australia übernommen, was dazu führte, dass die Firma nun hauptsächlich GM-Fahrzeuge mit einigen Modifikationen für den australischen Markt montierte, vor allem Chevrolets und Buicks, aber auch Modelle anderer Hersteller wie Chrysler, Essex, Hudson, Plymouth, Reo, Studebaker und Willys-Overland, die nicht zum GM-Konzern gehörten.

1936 wurde der Firmensitz nach Fishermens Bend, einen Vorort von Melbourne verlegt. Um die Lücke zwischen den britischen Kleinwagen und den großen amerikanischen Fahrzeugen zu schließen, brachte Holden 1948 den FX auf den Markt, das erste komplett in Australien entwickelte Fahrzeug. Dennoch blieben die GM-Abkömmlinge bis heute das Hauptstandbein des Unternehmens, sodass man Holden eher als australisches GM-Montagewerk bezeichnen kann. Die Fahrgestelle und Karosserien stammen von Chevrolet, Opel oder Vauxhall, die Motoren von Chevrolet, Isuzu, Mazda und Nissan. Bis Anfang der 1980er Jahre war Holden der führende Autohersteller in Australien und Neuseeland, erst danach setzte sich Ford dort an die Spitze.

Im Laufe des Jahres 2020 zog sich GM komplett von den unprofitablen Märkten in Australien und Neuseeland zurück. Die Marke Holden soll 2021 aufgegeben werden.

Text: Toralf Czartowski