Markenlexikon

Guhl

Ursprungsland: Schweiz

Gustav Guhl (1910 – 1978) war in den 1930er Jahren ein berühmter Schweizer Damenfriseur, zu dessen Stammkunden auch die italienische Königin gehörte. Er arbeitete in einem Friseursalon in Zürich, außerdem in Hotels und auf Luxusschiffen. Nachdem er eine chemisch-kosmetische Ausbildung absolviert hatte, gründete er 1937 auf seinem Bauernhof in Schöfflisdorf eine eigene Firma und entwickelte fortan eigene Haarpflegeprodukte, die er anfangs noch mit dem Fahrrad zu den Kunden brachte. Die natürlichen Zutaten wie Pfirsischöl, Weizenkeimöl, Ei-Cognac oder Bier stammten größtenteils aus seinem eigenen Garten und seiner privaten Brennerei. 1966 kamen die Guhl-Produkte (Slogan: »Es gibt nichts Besseres für Ihr Haar«) nach Deutschland und Österreich, kurz darauf auch nach Großbritannien und Frankreich. Nach dem Tod des Gründers wurde die Firma von der Beiersdorf AG (Nivea) übernommen, 1980 in ein Jointventure mit dem japanischen Beiersdorf-Partner Kao Corporation eingebracht (Kao vertrieb seit 1971 Nivea-Produkte in Japan) und 1991 ganz an Kao verkauft. Kao, ein Hersteller von Seifen, Shampoos, Waschmitteln, Reinigungsmitteln, Zahncremes und Kosmetika, erwarb 1989 auch den deutschen Haarpflegespezialist Goldwell.

Text: Toralf Czartowski