Markenlexikon

Givenchy

Ursprungsland: Frankreich

Der aus einer Adelsfamilie stammende Hubert de Givenchy (1927 – 2018) studierte zunächst Rechtswissenschaften, schrieb sich dann aber an der École des Beaux-Arts in Paris ein. Von 1945 bis 1951 arbeitete er für Jacques Fath, Robert Piguet, Lucien Lelong, Pierre Balmain, Christian Dior und Elsa Shiaparelli. 1952 eröffnete er in Paris sein eigenes Modehaus. Seine erste Kollektion widmete er dem damaligen Top-Model Bettina Graziani. Givenchy wurde vor allem durch die Ausstattung der Präsidentengattin Jacqueline Kennedy und der Hollywood-Schauspielerin Audrey Hepburn bekannt, die seine Kreationen jahrzehntelang im Film (»Sabrina«, »Ein süßer Fratz«, »Frühstück bei Tiffany«) und auch privat trug (Hepburn: »Nur in seinen Kleidern fühle ich mich ich selbst.«). Auch die Schauspielerin Grace Kelly, die spätere Fürstin Gracia Patricia von Monaco, die persische Kaiserin Farah Pahlavi, die Herzogin von Windsor, Marlene Dietrich, Greta Garbo, Lauren Bacall, Jeanne Moreau oder Ingrid Bergman trugen die Kollektionen von Givenchy. Ab 1954 entwarf Givenchy neben den hochpreisigen Haute-Couture-Kollektionen auch Prêt-à-porter-Kollektionen für Damen.

1957 gründete Givenchy zusammen mit seinem Bruder Jean Claude de Givenchy (1925 – 2009) die Parfums Givenchy S.A. Das erste Parfum L'Interdit wurde für Audrey Hepburn kreiert und auch von ihr beworben. Weitere Parfums von Givenchy waren/sind u.a. Le de Givenchy (1957), Eau de Vetyver (1959), Monsieur de Givenchy (1959), Givenchy III (1970), Gentleman (1974), Eau de Givenchy (1980), Ysatis (1985), Xeryus (1986), Xeryus Rouge (1988), Fleur d'Interdit (1990), Insensé (1993), Amarige (1994), Pi (1999) und Givenchy pour Homme ( 2002). Ab 1968 arbeitete der Japaner Issey Miyake bei Givenchy als Design-Assistent. 1981 verkaufte Givenchy die Parfumsparte an die Firma Veuve Clicquot Ponsardin, die 1987 von dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton übernommen wurde. Ein Jahr später erwarb LVMH auch das Modehaus von Givenchy. Hubert de Givenchy blieb noch bis 1995 Chefdesigner, zog sich dann aber ganz aus der Modewelt zurück. Auf ihn folgten John Galliano, Alexander McQueen, Julien MacDonald, Ozwald Boateng und Ricardo Tisci.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

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