Markenlexikon

Dove

Ursprungsland: USA

Die Wünsche staatlicher Institutionen waren seit jeher ein unschätzbarer Antrieb für die Entwicklung neuer Produkte, sowohl im Bereich der Waffen- als auch in der Luft- und Raumfahrttechnik. Viele ganz alltägliche Dinge wurden zunächst für das Militär entwickelt oder erst durch die Verwendung bei der Armee allgemein bekannt, bevor sie dann in den regulären Handel kamen. Zu den berühmtesten Produkten dieser Art gehören u.a. Gillette's Wegwerfrasierer, der Jeep, Kraft-Käse, M&M's, Nescafé, Oil of Olay/Olaz, Ray-Ban-Brillen, Uncle-Ben's-Reis und die Dove-Seife.

Anfang der 1950er Jahre benötigte das U.S. Marine Corps (Marine-Infanterie), eine Elite-Einheit, der während ihrer Übungen und weltweiten Einsätze nicht immer komfortable Duschen zur Verfügung stehen, für seine Soldaten eine Seife, die auch im Meerwasser schäumt. Lever Brothers, die US-Tochter des niederländisch-britischen Unilever-Konzerns (Lifebuoy, Lux, Omo, Pears, Rexona, Sunlight, Vinolia), entwickelte daraufhin 1954 eine Seife, die ein Viertel Feuchtigkeitscreme enthielt und dadurch auch in sehr hartem Wasser und Meerwasser genügend Schaum entwickelte. Gleichzeitig wurde mit der Zugabe von Feuchtigkeitscreme verhindert, dass die Haut wie bei herkömmlicher Seife austrocknet.

1957 brachte Unilever die »Seife der Marines« unter dem Namen Dove (engl. Taube) in den regulären Handel. Weil man den Begriff Soap (engl. Seife) vermeiden wollte, nannte man die Neuheit Dove Beauty Bar. 1976 führte Unilever Dove im Nahen Osten ein und 1989 in vielen Ländern Europas. Nach Deutschland kam die Marke 1991. Inzwischen gibt es neben der Seife auch Dusch- und Schaumbad, Deodorant, Shampoo, Haarspülung, Creme und Body Lotion.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

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