Markenlexikon

Clearasil

Ursprungsland: USA

Der Jurist Ivan DeBlois Combe (1911 – 2000) hatte schon bei zahlreichen Unternehmen wie National Dairy Products (Hydrox Eiscreme), Wilbert Products (Schuhcreme), Pharmacraft (rezeptfreie Medikamente) und der Werbeagentur Young & Rubicam gearbeitet, meist in deren Marketing- und Verkaufsabteilungen. 1949 erwarb er die Markenrechte des Abführmittels Espotabs und gründete mit finanzieller Hilfe des Pharmacraft-Chefs Chuck Howell in Manhattan eine eigene Firma (Eastco Chemical). Bald brauchte er ein weiteres Produkt, um das Wachstum des Unternehmens anzukurbeln. Er befragte etliche Apotheker und Drogisten, was ihnen fehlte und fand heraus, dass man mit einem wirksamen Mittel gegen Akne eine Menge Geld verdienen könnte. Zwar gab es bereits Akne-Cremes, doch deren Wirkung ließ noch sehr zu wünschen übrig.

Der Chemiker Kedzie Teller fand schließlich eine wirksame Formel gegen den Schrecken aller Teenager. 1951 brachte Eastco das neue Produkt unter dem Namen Clearasil auf den Markt. Doch zunächst lehnten viele Händler den Verkauf ab, weil sie nicht glaubten, dass das neue Mittel wirklich half. Combe verschenkte daraufhin Probepackungen an die Drogeriebesitzer, die sie testweise verkaufen konnten. Und sie gingen tatsächlich weg wie warme Semmeln. Unter den Jugendlichen verbreitete sich die frohe Kunde wie ein Lauffeuer. Die Verkäufe von Clearasil schnellten in kürzester Zeit in die Höhe. 1957 sponserte Clearasil die landesweit ausgestrahlte TV-Musikshow »American Bandstand«, was die Marke in den ganzen USA bekannt machte.

Da die Firma für die geplante internationale Vermarktung nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügte, verkaufte Combe die Marke Clearasil 1960 an Richardson-Merrell, den Hersteller der Vicks/Wick-Erkältungsprodukte, und gründete anschließend eine neue Firma, die Combe Chemical Company, die es noch heute gibt. Richardson-Vicks (ab 1981 unter diesem Namen) wurde 1985 von Procter & Gamble übernommen. 2000 verkaufte P&G die weltweiten Clearasil-Markenrechte an Boots Healthcare USA und die deutsche Firma Hermal, beides Tochtergesellschaften der britischen Drogeriekette Boots. 2001 übertrug Boots Healthcare Deutschland die deutschen Clearasil-Vertriebsrechte an MCM Klosterfrau Köln. 2005 erwarb der britische Konzern Reckitt-Benckiser (Airwick, Calgon, Calgonit, Kukident, Sagrotan) den Bereich Boots Healthcare International von der Boots Group und damit auch die Marke Clearasil.

Text: Toralf Czartowski